Montage und Logistik im Gleichtakt – Digitale Andon Boards für synchronen Material- und Arbeitsfluss

Kässbohrer Geländefahrzeug AG

Montage, Logistik, Qualitätssicherung | Spezialfahrzeugen für Pisten-, Strand- und Umweltpflege

Herausforderungen

Ablösung der eigenprogrammierten Visualisierungslösung durch flexible, anpassbare Andon Boards für die Echtzeit-Visualisierung und Synchronisierung von Montage, Lager, Logistik.

Lösung

Einführung von Peakboard, Anbindung unterschiedlicher Datenquellen per SAP-Schnittstelle, Siemens S7 und OPC UA für Echtzeitdaten, Bereitstellung von Andon Boards für Montage, Lager und Hochregallager und Logistik etc.

Vorteile

  • Echtzeit-Visualisierung von Montage, Lager, Logistik → Transparenz über die Linie
  • Gemeinsamer Gleichtakt für alle Bereiche → reduzierte Stillstände, verkürzt Reaktionszeiten und stabilisiert den Ausstoß
  • Eventgesteuerte Datenübertragung (OPC UA) → weniger Datenvolumen, höhere Genauigkeit

Time to Value

Das Unternehmen

Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG mit Sitz in Laupheim ist ein weltweit führender Hersteller von Spezialfahrzeugen für Pisten-, Strand- und Umweltpflege. Das Portfolio umfasst BeachTech-Strandreiniger, PowerBully-Nutzfahrzeuge und digitale Lösungen wie SnowSat. Herzstück und bekannteste Marke des Unternehmens ist jedoch PistenBully: Seit 1969 prägen die roten Schneeraupen die Pistenpräparierung in Skigebieten weltweit. Mit einem Weltmarktanteil von über 50 Prozent steht PistenBully für innovative, zuverlässige und effiziente Technik unter härtesten Bedingungen. Das Angebot wird ergänzt durch digitale Flottenmanagementlösungen wie SnowSat, die Effizienz, Präzision und Ressourcenschonung in der Pistenpflege steigern.

Peakboard gibt uns ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich Visualisierung und Digitalisierung im Sinne von Industrie 4.0 einfach und praxisnah umsetzen lassen.

Michael Hofmann, Fertigungsplaner

Die Herausforderung

Vom starren System zur agilen Produktionssteuerung

Am Standort Laupheim werden die Spezialfahrzeuge in sehr flexiblen, kundenspezifischen Montageprozessen gefertigt. Dabei sind präzises Timing und reibungslose Abläufe entscheidend. Um die Produktion noch effizienter zu machen, wurde das Montageband nach Lean-Prinzipien umgestaltet. Ein zentrales Ziel: alle Taktplätze sollten synchron arbeiten und Status sowie Probleme sofort für alle sichtbar auf Andon Boards angezeigt werden, damit das Team schnell reagieren kann. Die bisherige eigenentwickelte Visualisierungslösung auf Basis von Mini-PCs lieferte zwar erste Ansätze, war aber starr, instabil und wenig flexibel. Änderungen am Layout oder an Funktionen waren zudem nur mit umfangreichem Programmierwissen möglich.

,„Insgesamt gab es sieben Andon-Boards – sechs am Fahrgestellband in der Produktion und eines im Meisterbüro. Die Anzeige lief auf einem fest konfigurierten Monitor und war nicht flexibel anpassbar: kein einfaches Umgestalten, keine zusätzlichen Buttons sondern nur eine starre Darstellung“, bestätigt Alexander Friese, Systemintegrator interne IT, Kässbohrer Geländefahrzeug AG

Deshalb suchte PistenBully eine Lösung, die sich leicht anpassen lässt, visuell übersichtlich ist und technisch zuverlässig und dadurch die Lean-Arbeitsweise in der Montage unterstützt.

Lösung

Vom Praktikantenprojekt zur Produktionslösung

Fündig wurde der Spezialfahrzeughersteller per Internetrecherche bei Peakboard. Ausschlaggebend war die Möglichkeit, nahezu beliebige Datenquellen anzubinden und Monitore extrem flexibel mit Daten zu bespielen; im Marktvergleich gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Anbieter, der diese Flexibilität bot. Bereits in den ersten Demos zeigte sich, dass sich auch „Randgebiete“ wie Lager und Hochregallager problemlos abbilden lassen. „Die Ideen waren sofort da, was wir noch alles umsetzen können – und zwar relativ einfach“, sagt Michael Hofmann, Fertigungsplaner, Kässbohrer Geländefahrzeug AG „Genau diese Einfachheit hat uns bislang gefehlt und war immer ein Hindernis. Peakboard hat sie einfach mitgebracht.“ Für den Praxistest stellte Peakboard kurzfristig zwei Geräte zur Verfügung.

„Der Einstieg war so einfach, dass unser Praktikant das erste, heute produktive Peakboard nahezu eigenständig mit ein wenig Unterstützung vom Peakboard Support aufbauen konnte. Hilfreich waren dabei auch die zahlreichen online verfügbaren Erklärvideos“ erinnert sich Michael Hofmann.

Auf Basis dieser Erfahrungen bestellte PistenBully direkt 16 Geräte und setzte sie zügig in der Produktion ein.

„In der Anlaufphase traten erwartbare Kinderkrankheiten auf“, so Alexander Friese „Der Geschäftsführer von Peakboard kam gemeinsam mit einem Spezialisten zu PistenBully vor Ort und schaute sich die Implementierung im Detail an. Auf dieser Basis wurde Peakboard optimiert (effizientere Abfragen, geringerer Ressourcenbedarf) und uns wurde leistungsfähigere Hardware bereitgestellt.“

Der laufende Service und Support erwiesen sich als sehr zuverlässig: PistenBully hatte einen festen Ansprechpartner im Support und erhielt auf E-Mail-Anfragen meist noch am selben Tag praktikable Lösungen. Durch die enge Zusammenarbeit baute das Team ungeplant wertvolles, tiefes Know-how auf. Als Early Adopter wirkte PistenBully an der Weiterentwicklung mit und konnte eigene Anforderungen präzise einbringen.

„Das Ergebnis: eine reibungslos laufende Lösung, die wir schnell skalieren konnten, und ein Partner, der mit uns gemeinsam lernte, was in der Praxis wirklich gebraucht wird“, bringt es Alexander Friese auf den Punkt.

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Ergebnis

Andon Boards für Produktion, Logistik, Lager und Co.

Mittlerweile sind über 20 Peakboard-Boxen im Einsatz. Den Schwerpunkt bildet die Produktion: Am Fahrgestellband visualisieren sechs Andon Boards den Status der Takte 1– 6 sowie der Vormontagen Motoren, Tragrahmen und Sequenzzentrum.

Ein Ampelsystem signalisiert den Bedarf:

  • Grün = planmäßig
  • Gelb = Springerunterstützung (z. B. Nacharbeit)
  • Blau = Logistik anfordern
  • Rot = Meisteralarm/Bandstopp
  • Weiß (im 6. Takt) = Abholung des Transportwagens aus der Lackiererei

Die Taktung wird durch einen mitlaufenden Balken und Countdown dargestellt; Soll- und Restzeiten sind sofort erkennbar. Abweichungen werden sichtbar, Unterstützung gezielt angefordert, Takte synchron gehalten. Das reduziert Stillstände, verkürzt Reaktionszeiten und stabilisiert den Ausstoß. Die erforderlichen Daten liefert die Siemens-SPS. Anfangs war die Anbindung über die S7-Schnittstelle mit festem Abfrageintervall realisiert. Das erzeugte unnötigen Datenverkehr und ließ die Uhrzeitanzeige nachhinken. Auf Empfehlung des Peakboard-Supports wurde auf OPC UA umgestellt: Da OPC UA eventgesteuert arbeitet, wird bei einer Wertänderung nur der geänderte Datensatz übertragen.

„Das senkt das Datenvolumen und sorgt dafür, dass die Anzeige beim Minutenwechsel sofort synchron ist“, erläutert Alexander Friese.

Peakboard-basierte Andon-Boards sind zudem in Schlauchlager, Türenmontage, Lackierwerkstatt/Schweißerei, Fahrerhaus- und Fahrgestellmontage, Fertigstellung sowie in Abnahme und Qualitätssicherung im Einsatz. Im Meisterbüro fasst ein Übersichtsboard die Linien Fahrgestell, Fahrerhaus und Fertigstellung zusammen. In der Logistik visualisieren zwei Peakboard Andon Boards für das Hochregallager (Paletten) und für das Kleinteilelager (Boxen) die Materialflüsse auf Basis von SAP-Daten.

Auf den Monitoren angezeigt werden:

  • Aktuelle Kommissionier- und Versandaufträge,
  • Prioritäten,
  • Bearbeitungsstand (offen, erledigt, laufende Wellen).

Damit sehen die Mitarbeitenden auf einen Blick, welche Aufträge als Nächstes anstehen, wo akuter Bedarf besteht und wie viele Wellen laufen. Dadurch können Paletten- und Boxenlager den Dreistundentakt der Linie zuverlässig bedienen.

Montage und Logistik im Takt

Aus den ersten Anwendungen entwickelte sich Schritt für Schritt ein durchgängiges System, das heute Montage, Logistik und Qualitätssicherung verbindet. Der zentrale Gewinn liegt in einem gemeinsamen Takt über alle Bereiche hinweg.

„Bereiche wie Montage, Fertigstellung sowie Lager/Logistik, die sich im Alltag nicht sehen, arbeiten nach derselben Taktzeit und orientieren sich an derselben „Uhr“. Taktzeit, Materialfluss und Arbeitsfortschritt bleiben synchron. Dadurch entfällt Leerlauf beim Fahrzeugwechsel und der Linienausstoß bleibt stabil“ sagt Michael Hofmann.

Fällt ein Taktschirm oder eine Datenquelle aus, wird automatisch ein Ticket ausgelöst. Die IT sieht sofort, wo das Problem liegt und kann gezielt eingreifen. Ein echter Pluspunkt ist hier auch der Remote-Zugriff, betont Alexander Friese

„Vom Schreibtisch aus sehen wir jederzeit, was auf jedem einzelnen Peakboard angezeigt wird, ohne vor Ort sein zu müssen.“

Auch jenseits der Montage und Logistik sorgt inzwischen ein Andon Board für Durchblick: Im Eingangsbereich informiert ein Monitor in Echtzeit über die Energielage des Werks. Die Daten stammen direkt aus den Anlagen-SPS und zeigen auf einen Blick die Eigenstromerzeugung, den Autarkiegrad und den Beitrag zur CO₂-Reduktion.

Zukunft

Ausbau der Anwendungen und neue Anwendungsbereiche

Geplant ist die Erweiterung der Dashboards um Kennzahlen wie Wochen- und Monatswerte, Zielerreichung sowie Qualitätsindikatoren. Auch ein Shopfloor-Board im Meetingraum ist angedacht, das Plan-/Ist-Zahlen, Abweichungen, Kapazitäten und Personaleinsatz auf einen Blick darstellt. Zusätzlich gibt es Vorschläge aus der Belegschaft, etwa Informationen zur Kantine (z. B. Speisepläne) zu visualisieren.

Tipp für Unternehmen, die die Einführung von Andon Boards planen

„Das A und O bei der Einführung von Andon-Boards auf Basis von Peakboard ist ein stabil definierter Prozess. Erst wenn Ablauf, Takt, Rollen, Eskalationswege und Datenverantwortungen klar sind, lohnt sich die Anbindung. Sonst gibt es nichts Verlässliches zu visualisieren. Statische Excel-Listen oder manuelle Exporte helfen hier nicht: Ohne Echtzeit verlieren Anzeigen schnell an Aussagekraft und Akzeptanz. Notwendig sind saubere Schnittstellen in die Quellsysteme. Kurz: Erst Prozess und Datenzugang, dann Visualisierung. Gestalterisch ist mit Peakboard dann fast alles möglich und der Nutzen in der Fläche tatsächlich realisierbar.“

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